25.7.17 Grenze Kirgistan zu China, 72km und 916hm

 

Nach einem Tag Erholung ging es heute weiter in Richtung China. Ich habe die Zeit genutzt um mich ein wenig über China zu informieren, ein Hostel in Kashgar zu buchen und auch wieder meinen Blog und die Fotos aufzufrischen. Nach einem guten Frühstück ging es los und Kirgistan bot mir ein weiteres Mal eine super Sicht auf das Gebirge, sehr viele 6000er Berge und als Highlight den Pik Lenin in voller Pracht. Die Strasse war auch top und so ging es immer stetig bergauf bis auf 3760 Meter. So hoch werde ich wohl eine Zeit lang nicht mehr kommen. Nach einem ersten Checkpoint bei den Kirgisen ging es weiter an einem Dorf vorbei, welches vor ein paar Jahren von einem Erdbeben fast vollständig zerstört wurde. Nun ist mit internationaler Hilfe wieder alles aufgebaut worden. Es sieht aber nicht gerade einladend aus. Jedes Haus ist genau gleich, mit blauem Dach und viel Plastik rundherum. Für mich gab es einen kurzen Stop im Magazin und ich habe mit den Kindern noch ein paar Popcorn gegessen, bevor es weiterging. Kurz darauf bin ich bei der Grenze angekommen, wo ich heute noch übernachten werde. Ich habe eine Familie gefunden, welche mich für ein paar Euros aufnimmt. Es ist super interessant hier. Die wohnen alle in Bauwagen, alles sehr einfach eingerichtet. Natürlich keine Toiletten und auch kein fliessend Wasser. Dank der Grenze haben sie aber zumindest Strom. Mir der ältesten Tochter, Guliza, lerne ich grad ein bisschen deutsch und sie ist super interessiert. Sonst wird heute nicht mehr viel laufen und ich freue mich, morgen nach China einzureisen. Es ist schon ziemlich krass wie die hier das ganze Jahr leben. In diesen Bauwagen mit zwei Räumen. Die Küche ist eine alte Herdplatte auf dem Boden und das Kabel für den Strom muss immer in die Steckdose reingesteckt werden, also ohne Stecker versteht sich. Klo oder Bad gibt es keines. Abends, als wir schlafen gingen, gehen die Mädels/Frauen und die Männer getrennt vielleicht zweihundert Meter weg vom Wagen und dort ist das Klo. Einfach so in die Gegend, ohne Wasser, ohne Papier oder ähnliches. Dann wird die Küche umfunktioniert in das Gästebett (also meines) und die ganze Familie kuschelt sich zusammen im anderen Raum und dann wird geschlafen. Was man allerdings sagen muss, trotz diesen Umständen ist alles wirklich sehr sauber, der Boden und die Kochsachen werden gereinigt. Auch die Leute selber sind sauber, tragen sehr schöne, farbige Kleider (die Frauen), die 12 jährige Tochter macht sich die Nägel und benimmt sich wie ein normaler Teenager in dem Alter. Einfach eine andere Welt, in dieser Ecke von Kirgistan.    


Zusammenfassung 20.7 bis 24.7.17, Sary Tash, Kirgistan

Pamir Highway: 18 Tage, Duschanbe bis Sary Tash, 1214 km und 14906 Höhenmeter

 

Auch die letzten Tage im Pamir hatten es nochmals voll in sich. Nichts mit gemütlich ausfahren oder ausrollen. Im Pamir Hotel haben wir einen Ruhetag genossen und es war ein super gemütlicher. Viele Reisende haben sich im Hotel versammelt und wir haben gegessen, gequatscht und ein Bier getrunken. Es war schön, mit all denen Leuten die Erfahrungen aus dem Pamir auszutauschen, egale in welcher Richtung oder auf welcher Route man unterwegs ist. Für uns ging es dann weiter und es warteten noch 3 Pässe über 4000 Meter auf uns. Der Erste davon, der Akbaital Pass, sollte mit 4655 Metern der höchste werden. Von Murgab ging es immer schön aufwärts und am vormittag war das Wetter noch auf unserer Seite. Gegen Mittag fängt hier immer so ein Wind an, natürlich Gegenwind, und es wird richtig mühsam. Dann geht es so mit 5-7km/h vorwärts und es hat nichts mehr zu tun mit Spass : ). Kurz vor dem Pass, auf rund 4450 Metern, also der Höhe des Matterhorn, haben wir einen schönen Zeltplatz gefunden und es uns gemütlich eingerichtet. Nach einem guten Essen ging es ab in den Schlafsack. Erstaunlicherweise war es nicht mal wirklich kalt. So um die 0 Grad, aber für die Höhe ja doch noch warm. Am nächsten Tag nahmen wir den Pass in Angriff. Dazu fehlten uns noch rund 8km und 300 Höhenmeter. Oben auf 4655 Meter angekommen, waren wir alle ausser Atem. Die letzten Kurven auf Schotter und die Höhe machten sich bemerkbar. Dann ging es runter in Richtung Karakol, einem riesigen See auf rund 4000 Meter. Kurz davor hatte ich noch ein paar Platte Reifen. Dies ist aber eine andere Geschichte. Kurzfassung: Mein Reifenmantel löst sich so langsam auf. Daraufhin habe ich einen Ersatzreifen eines anderen Touri bekommen. Dieser ist aber leider so alt, dass auch schon die Drähte rausschauen und mir mehrere Platten besorgt hat. Durch Glück habe ich in Karakol von einer Britin noch einen guten Reifen bekommen und somit ist fürs erste wieder fast alles in Ordnung. In Karakol haben wir es uns gemütlich gemacht und wiederum einen Abend mit anderen Touris verbracht. Es ist ziemlich was los auf dem Pamir Highway. Autos, Motorräder, Fussgänger und eben Fahrradfahrer. Von Karakol ging es dann an einem Tag über die letzten zwei 4000er und über die Grenze nach Kirgistan. Zwischen den Grenzen ist ca. 20 Km nichts und trotzdem wohnt dort eine Familie zwischen diesen zwei Ländern. Der Pass ca. 1.5km nach der Tajikischen Grenze hatte es nochmals in sich und das Wetter schlug auch um. Es war sehr, sehr kalt und es gab auf den Pässen auch Schnee. Mit den dicken Jacken, Handschuhen und Regenhose ging es dann in Richtung Sary Tash, wo wir ziemlich durchgefroren angekommen sind. Nach einem gemeinsamen Z`Nacht und dem Frühstück heute morgen trennen sich nun auch die Wege von Swinde und Nedo und mir. Es waren 18 tolle Tage im Pamir. Sicher herausfordernd, mal heiss, mal kalt, meist sehr schlechte Strassen, ab und zu Durchfall, schöne Campingspots, wenig Gemüse und Früchte, kein Internet, tolle Aussichten! Kurz Zusammengefasst, ein tolles Erlebnis. Swinde und Nedo fahren nun weiter in Richtung Osh und dann besteigen sie den Gipfel des Pik Lenin, welcher auf über 7100 Metern ist. Für mich geht es morgen in Richtung China. Ich freue mich auf ein neues Land, neues Essen und auch neue Herausforderungen. 

Km 10`000 wäre auch geschafft
Km 10`000 wäre auch geschafft

13.7 bis 19.7.17 Pamir Highway

 

13./14.7.17 Bibi Fatima, Akim Homestay,

 

Puhh, die ersten beiden Tage sind geschafft auf dem zweiten Teil des Pamir Highway. Der erste Tag verlief noch auf ziemlich guten Strassen und auch die Steigung war sehr human. Mit dem Franzosen Thierry haben wir noch eine Person mehr in unserem Team und sind gut vorangekommen. Nach rund 70 Km gab es die erste heisse Quelle am Strassenrand. Diese haben wir uns natürlich nicht entgehen lassen und uns in das warme, allerdings nicht sehr heisse, Wasser gelegt. Danach ging es noch 5 Km weiter, wo wir bei einem Restaurant / Hotel campen konnten. Ein sehr leckeres essen, nette Gespräche mit anderen Radlern, welche noch dazugekommen sind, rundeten den Tag ab.

 

Dann ging es weiter und wir hatten den Plan, falls alles gut läuft, rund 100km bis zu Akims Guesthouse und den Quellen von Bibi Fatima zu fahren. Die ersten rund 70Km verliefen wieder sehr gut und auch der Wind half kräftig mit. Nun kommen immer mehr 5000er und 6000er Berge zu unserer rechten und linken hervor und das fahren durch dieses Wakan Valley ist wirklich schön. Dann aber änderten sich die Strassenverhältnisse. Es wurde richtig, richtig anstrengend. Die Steine immer grösser, Sand kam dazu und ab und zu half nur noch absteigen und ein Stück schieben. Bei Therry brach noch eine Schraube am Low Rider (vorderen Gepäckträger) und er musste einen LKW zum nächsten Ort nehmen. Wir drei, Swinde, Nedo und ich, fuhren weiter bis zur Abzweigung nach Bibi Fatima, wo es noch einen letzten Kilometer richtig steil den Berg hoch ging. Dann war es endlich geschafft und kurz nach 19:00 Uhr haben wir Akim erreicht. Es wurde ein gemütlicher Abend mit gutem essen und Konversation mit Händen und Füssen.

 

15./16.7.17 Auf dem Weg zum ersten 4000er

 

Die heissen Quellen von Bibi Fatima. Schön wars. Ca. 1 Stunde hochgelaufen und dann ab ins heisse Bad. Wie das nach dem baden so ist, hat man Hunger und ist müde. So war es auch bei uns. Im Homestay von Akim gab es lecker Pasta und wir haben uns noch ein wenig hingelegt. Dann ging es aber weiter. Den Franzosen Therry war auch wieder mit von der Partie und konnte seine Sachen reparieren. Um 15:00 Uhr ging es weiter, allerdings sind wir nicht gerade gut vorwärtsgekommen. Die Strasse war so schlecht, dass wir in drei Stunden gerade mal 27km weiter waren. In einem kleinen Dorf in einer Schule haben wir einen Platz zum campen gefunden und die Leute haben uns noch Brot gebracht. Etwas doof war, dass die ganze Zeit jemand gekommen ist und gemeint hat, er müsse uns jetzt wo anders hinschicken, unsere Pässe sehen oder es sei verboten bei der Schule zu campen. Na ja, wir sind da geblieben, mussten aber unsere Pässe kopieren lassen. Dann gab es essen und ab ins Bett.

 

Am morgen ging es dann weiter in Richtung des ersten grossen Passes. Kurz nach dem Start ist unserem Franzosen wieder was gebrochen und er hat sich in der nächsten Ortschaft von uns verabschiedet. Mal schauen, wann wir uns das nächste Mal sehen. Für uns drei ging es in den Anstieg und dieser hatte (hat es immer noch) in sich. Nur schleppend ging es voran und ab und zu half nur noch schieben. Dies geht aber genau so an die Substanz! Schön war wieder die super Aussicht auf die ganzen 6000er und auch 7000er der Hindukuschkette. Nach rund 40 Km erreichten wir einen super Campspot und hier werden wir es uns heute gemütlich machen. Das erste Mal kommen auch wieder die dickeren Sachen aus der „Kleiderkiste“. Wir sind ungefähr auch 3600Hm und es wird frisch.

 

17./18.7.17 Alichur

 

Swinde, unsere tapfere Frau in der Männergruppe, ging es heute ziemlich schlecht. Die Höhe hat ihr gar nicht gut bekommen, obwohl sie mit dem Fahrrad schon deutlich höher war in Südamerika. So ging es heute sehr langsam voran, immer wieder kleine Pausen und das Gepäck haben wir auch noch aufgeteilt, damit Swinde es ein wenig leichter hatte. Die Strassen waren wie immer relativ bescheiden, um es mal förmlich auszudrücken. Wie aber auch die letzten Tage, war das Panorama dafür wieder um so schöner. So ging es die rund 45 Km rauf bis zum Militärcheckpoint, wo wir ein weiteres Mal unsere Pässe vorzeigen mussten. Dann wird immer alles aufgeschrieben (von Hand) und meistens stimmt es sowieso nicht, was die da in ihr Buch reinschreiben. Na ja, wenns Spass macht und somit wieder ein paar Leute Arbeit haben...direkt nach dem Checkpoint haben wir unser Zelt aufgebaut und die schöne Aussicht auf ziemlich genau 4000 Metern genossen. Swinde hat sich sofort schlafen gelegt, Nedo und ich haben noch was gegessen und waren auch so gegen 21:00 Uhr im Schlafsack.

 

Ein neuer Morgen, ein neues Abenteuer. Wir waren wieder alle fit und der Pass konnte in Angriff genommen werden. 12 Kilometer und rund 300 Höhenmeter ging es Berghoch. Klingt ja nicht nach viel. Auf 4000 Metern, bei unglaublich schlechten Strassen war es jedoch ein Kraftakt. Oben auf 4344 Meter angekommen, gab es eine kurze Pause und dann ging es runter. Allerdings nicht gerade weit und wegen der Strasse sind wir auch nicht wirklich hinuntergerauscht. Nach ca. 35Km kam dann endlich wieder Asphalt, der erste seit Duschanbe. Wir rauschten mit Rückenwind nach Alikur, wo wir uns in einer Jurte einquartiert haben. Ich habe noch einen kleinen Riss in meinen Fahrradmantel entdeckt und hatte Glück, das dieser gehalten hat. Diesen habe ich noch Notdürftig mit einem Flick repariert und hoffe, dass er nun hält, bis ich mir einen Ersatzmantel kaufen kann.

 

19.7.17 Murgab

 

Heute ging es nach Murgab, der Stadt in diesem Gebiet! Na ja, Stadt ist dann ein bisschen übertrieben. Eher ein grösseres Kaff. Internet – Fehlanzeige, Strom – zweimal täglich ein paar Stunden. Zumindest das Pamir Hotel macht einen ziemlich netten Eindruck und ist Treffpunkt für Reisende, egal ob mit dem Offroader, dem Motorrad oder dem Fahrrad. Der Weg hierhin war für einmal ohne grosse Anstrengung zu bewältigen. Es ging zwar nochmals auf einen Pass auf 4140 Meter, aber wenn man schon auf 3900 ist, war dies nicht so schwierig. Die Strasse ist ja auch wieder asphaltiert und man gleitet mehr oder weniger dahin. Der Wind half auch kräftig nach und die 105 Kilometer waren ruckzuck zurückgelegt. Nach einem richtig guten Essen hier im Pamir Hotel, einer warmen Dusche (ja die gab es wirklich) seit rund 7 Tagen und ein wenig ausruhen geht es nun ab ins Bett.    

12.7.17 Khorog, 0Km

 

5 Monate unterwegs! Ja so schnell geht die Zeit. Manchmal kommt es mir vor, als ob ich erst losgefahren bin und auf der anderen Seite habe ich schon so viel gesehen und erlebt. Heute stand eigentlich Erholung auf dem Programm. Hat aber nicht so ganz geklappt. So wie zu Hause schnell mal Geld holen, einkaufen und ein paar einfache Sachen besorgen klappt hier nicht. Alles ist immer mit viel Aufwand verbunden. Die Leute verstehen einem nicht, schicken einem irgendwo hin und von dort wieder zurück. Na ja, ich habe zumindest eine einigermassen gute Jacke gefunden. Drauf steht Adidias, sieht auch aus wie Adidas und gekostet hat sie eigentlich 200 Somoni. Dann gab es noch 30%, also 140 Somoni und die nette Dame hat dann noch 40 Somoni Rabatt gegeben, also 100 Somoni. Macht dann 10.- Euro! Gegen den Wind wird sie sicher helfen, gegen den Regen bin ich mir noch nicht so sicher...dann gab es noch kleine Sachen wie Zahnpasta, Batterien, Müsli, Teigwaren, Trockenfrüchte etc, was es halt so braucht für die nächsten rund 10 Tage auf dem Pamir Highway ohne grosse Einkaufsmöglichkeiten. Am Nachmittag war noch der Veloservice auf dem Programm und somit ist alles redy für die nächsten Tage.    

4.7. bis 11.7.17

Von Duschanbe nach Khorog, 1. Teil auf dem Pamir Highway. Lesen am Besten von unten nach oben :)

 

8./9./10.11.7.17

 

Weiter geht’s auf der sehr schönen, aber sau anstrengenden Strasse M41, oder Pamir Highway. Leider war der Bordermarkt in Afghanistan ein Reinfall. Da kommt man im Moment nicht über die Grenze ohne Visa. Eigentlich hiess es, man könne den Pass deponieren und den Markt besuchen. Ungefähr so zog sich der Tag auch weiter, sehr schleppend und ohne grosses Highlight. Wir alle drei waren ziemlich angeschlagen von den letzten strengen Etappen und die Hitze war auf rund 1300 Meter wieder unerträglich. So haben wir uns am Nachmittag von 12:30 Uhr bis 14:30 Uhr in den Schatten gelegt, eine Melone gegessen und ein wenig mit der Dorfjungend rumgealbert. Dann wurde es zumindest angenehmer zum fahren, aber wirklich vorwärts kommt man auf diesen Strassen nicht. So 10km/h sind im Schnitt schon gar nicht so schlecht. Abends gegen 19:00 Uhr haben wir einen schönen Campspot gefunden, allerdings ohne Möglichkeit, sich ein wenig zu „duschen“. Es gesellte sich noch ein polnischer Motorradfahrer zu uns und bald schon ging es ins Bett. Gegen 1:30 Uhr fing es an zu Gewittern und meine beiden Mitfahrer hatten ein kleines Problem. Sie haben sich nämlich entschieden, kein Zelt aufzubauen und den Sternenhimmel zu geniessen. So mussten sie das mit dem Zeltaufbau in der Nacht bei vollem Gewitter machen. Zumindest die Schlafsäcke blieben bei mir im Zelt trocken. Es war ein richtig krasses Gewitter. Tosender Donner in einer unglaublichen Lautstärke und dazu ein Wind, welcher auch mich dazu bewog, nochmals nach draussen zu gehen und die Zeltschnüre nachzuspannen.

 

So waren wir am Morgen nicht wirklich frisch und auch der Regen war bis ca. 8:00 Uhr noch im Gange. Dann wurde zumindest das Wetter besser, aber natürlich war alles nass und das Zelt wurde halt so verpackt. Es zog sich wieder schleppend voran, aber die Strasse wurde von „unglaublich sehr schlecht“ zu nur noch „sehr schlecht“. Das Panorama wiederum zeigte sich von der schönen Seite. Es ging immer der Grenze zu Afghanistan entlang und recht krass, wie die da drüben noch leben. Da wird das Feld noch mit dem Ochsen gepflügt, das Heu und Stroh von Hand bearbeitet und nur ab und zu mal sieht man ein Motorrad, Autos habe ich noch praktisch keine gesehen. Bei uns gab es Nachmittag gegen 15:00 Uhr ne Mittagspause, welche ebenfalls genutzt wurde, um sämtliche Sachen in der Sonne zu trocknen. Danach ging es noch so 2  Stunden weiter und heute haben wir einen gemütlichen Platz gefunden zum campen, direkt neben einem Restaurant. So werden wir uns auch das kochen sparen und uns gleich da reinsetzten. Im Moment ist noch ein wenig Veloservice angesagt. Das Material leider extrem auf diesen Strassen, nicht nur der Fahrer. Einziger Wehrmutstropfen von heute, ich habe meine Mammut Regen/Windjacke verloren. So hoffe ich auf trockenes Wetter bis Khorog und dort muss ich mich auf die Suche machen. Denn ich brauche definitiv etwas für die nächsten Wochen.

 

Endlich in Khorog, fast! Aber es war nochmals ein weiterer harter Tag. Die Strassen wurden nicht besser und so langsam sehnten wir uns ein Bett herbei. So gab es nochmals ein paar Kilometer zum abstrampeln. Abends haben wir einen schönen Zeltplatz gefunden, nochmals gut gegessen und super geschlafen. Unterwegs haben wir noch einen Amerikaner aufgegabelt, welcher uns zwar allen ein wenig auf den Wecker geht, aber na ja, was solls.

 

Dann war es soweit und wir sind nach gemütlichen 40 Km in Khorog eingeradelt. Schön, wieder ein wenig Stadtflair zu haben. Jetzt heisst es ausspannen, einkaufen und in 2 Tagen geht es weiter auf dem Pamir Highway.

 

7.7.17 72km 1650hm

 

Unglaublich schön und anstrengend war es heute ein weiteres Mal. Morgens um 07:20 Uhr gestartet und abends um 19:30 Uhr angekommen. Für „lächerliche“ 72km. Aber was für welche. Keinen Meter Asphalt, dann noch die 1650 Höhenmeter bis hoch zum Pass auf 3255 Meter. Heiss war es auch wieder bis oben hinaus. Das positive überwog aber auch heute wieder. Sehr nette Leute in den kleinen Dörfern, praktisch kein Verkehr und natürlich die Landschaft, welche einfach unglaublich ist. Tiefe Täler, grüne Wiesen, schroffe Felswände, alles ist dabei. Zahlreiche Erdrutsche und Steinschläge finden sich auf der ganzen Strecke. Zum Teil sehr provisorisch repariert. Mehrmals mussten wir durchs Wasser fahren, oder falls es nicht mehr ging, die Fahrräder durchschieben. Mittagshalt machten wir bei einem Polizeiposten. Also es war nichts ausser ein alter Bauwagen und ein Steinhaus daneben mit grossem Vorplatz. Die Kalaschnikow und Maschinengewehre immer irgendwo in der Nähe und natürlich waren Fotos nicht erlaubt. Die haben sich aber über ein paar Radfahrer gefreut und wir waren ebenfalls sehr froh, etwas zu essen zu bekommen und uns ein wenig im Schatten auszuruhen. So ging es hoch bis auf den Pass, welchen wir um 17:00 erreicht haben. Dann hiess es 35 Km und rund 2000Höhenmeter Abfahrt. Allerdings ein sehr beschwerliche, da die Strasse natürlich in gleich schlechtem Zustand war wie auf der Aufstiegsseite. Wir haben es dennoch ohne Platten und Unfälle geschafft und zur Belohnung gab es im Grenzdorf zu Afghanistan ein Hostel und etwas Gutes zu essen. Heute also mal wieder im Bett schlafen und morgen werden wir den Markt in Afghanistan besuchen.

 

6.7.17 60km und 1070hm

 

Wunderschön durch ein wildes Tal, so richtig Pamir Highway, wie ich es mir vorgestellt habe. Stopp am Blue Lake, wirklich traumhaft schön und super erfrischend für ein Bad in der Hitze. Es läuft super mit uns dreien und wir sind ein gutes Team. Alles sehr anstrengend mit den sehr, sehr schlechten Schotterstrassen. Deshalb auch nicht wirklich weit gekommen, trotz Fahrt während des ganzen Tages. Morgen geht es in den grossen Pass. Schöner Campspot gefunden, gut gegessen und ein wenig geredet.

 

5.7.17 Richtung Khorog, 80km 1090hm

 

Frühs gegen 06:30 Uhr sind wir langsam aufgestanden, haben unsere sieben (oder auch mehr) Sachen zusammengepackt und gemeinsam gefrühstückt. Vom Dorf gab es noch Brot und eine feine Melone geschenkt, welche unser Frühstück bereicherten. Christian und Daniel wollten dann lieber ein bisschen gemütlicher fahren und somit haben wir anderen drei uns gemeinsam auf den Weg gemacht. Schon bald einmal wurden wir mit den Strassen bekannt gemacht, welche uns die nächsten Wochen begleiten werden. Steil, Schotter, viel Staub und Steine, so die kurze Zusammenfassung. Egal ob rauf, gerade oder runter, das Tempo variierte kaum. So kamen wir nur mühsam voran und unser Ziel, der Blue Lake, rückte in die weite Ferne. Auf der ganzen Strasse sind die Menschen super freundlich, die Kinder rufen die ganze Zeit „Hellooo“ und hält man irgendwo an, wird man sofort umringt von einigen Leuten, welche das Fahrrad, die ganzen Gadget`s und natürlich auch diese Touristen anschauen wollen. Nach rund 80 Km war bei meinem Vorderreifen fast keine Luft mehr drin und wir näherten uns unserem Tagesziel, einer Kreuzung. Zweimal aufpumpen und schnell fahren und es hat noch gereicht, um den Campingspot für heute Nacht zu finden. Dort konnte ich meinen Platten flicken und nun sollte alles wieder bereit sein für morgen. Die Kinder hatten auch ihren Spass, ich konnte ihnen noch den Fussball aufpumpen und wir haben ihnen Schokolade geschenkt. Somit ging ein weiterer Tag in Tajjikistan zu Ende und morgen geht’s in den Aufstieg des ersten grossen Passes. Von aktuell rund 1300 Metern in Richtung 3200 Meter.

 

4.7 Richtung Khorog, Pamir Highway 74km 1040hm

 

Nach den schönen Tagen in Duschanbe ging es zu fünft los in Richtung Pamir Highway. 2 Deutsche Kollegen, ein Deutsch/Schweizer Pärchen und dann noch ich. Zuerst ging es raus aus Duschanbe und dann entlang einer ziemlich befahrenen Strasse nach. Es war wiederum heiss, allerdings mit um die 38 Grad nicht mehr unerträglich wie zuvor in Usbekistan. Wir sind gut vorwärts gekommen und es hat Spass gemacht in der Gruppe. Mittags gab es einen gemütlichen Halt in einer kleinen Beiz, wo wir unseren Picknick verdrückt haben. Die zwei deutschen, Daniel und Christian, sind direkt aus Deutschland angereist um den Pamir zu befahren. Für sie war es doch eine arge Umstellung, kulturell und natürlich auch körperlich. Wir wollten den Abend aber dennoch zusammen verbringen und haben uns einen gemütlichen Campingplatz abseits der Strasse, bei ein paar Häusern an einem kleinen Fluss gesucht. Dann gab es essen und ein paar Jungs und Mädels kamen vorbei, um hallo zu sagen und zu bestaunen, was diese komischen Touristen den da alles machen. Während des essen wurde der Himmel immer schwarzer und kurz darauf fing so ein richtiges Sommergewitter an. Es wollte nicht mehr aufhören und wir krochen in unsere Zelte. Mit dem schlafen hatte sicher niemand Probleme, so waren wir doch alle Müde und froh um den Schlaf. 

3.7.17 Duschanbe, 0km

 

Gestern Abend gab es noch super lecker essen. Wir waren rund 14 Personen und es ist richtig gemütlich hier. Es ist hier so ein wenig wie ein geschützter Ort inmitten von Zentralasien. Wenn man hier zusammen mit den anderen ist, viel deutsch, französisch oder englisch spricht und hört, hat man fast das Gefühl, das man irgendwo in Europa ist. Dann geht man raus und es trifft einem so die Realität von Duschanbe. Man ist wieder der Tourist, welcher anders aussieht, kann sich nur schwer verständigen und braucht einfach länger, um alles zu finden. Schnell in den Supermarkt, schnell Geld wechseln etc, alles braucht mehr Zeit. Dies ist ja eigentlich nicht schlimm und es macht echt Spass hier in Duschanbe. Trotzdem halt schön hier bei Vero im Garten und ein wenig wie ein kleiner Urlaub. Morgen ist aber Schluss mit Urlaub und es geht auf den Pamir Highway, sicher ein Highlight meiner Reise. Für die nächsten rund 20 Tage geht es über einige Pässe über 4000 Meter, schlechte Strassen und entlang der Afghanischen Grenze. Ich freu mich und bin bereit.    

1.7.17 Duschanbe, 105km und 590hm

 

Das erste Mal auf meiner Reise habe ich gestern irgend etwas gegessen, was mir nicht so bekommen ist. Gleich 20 Minuten nach dem „lecker“ Hühnchen musste ich auf die Toilette. Es war nicht so schlimm, aber trotzdem habe ich schlecht geschlafen und war am Morgen einfach schlapp. Gegen 05:20 Uhr bin ich dann definitiv aufgestanden, habe mich schnell fertig gemacht und bin los geradelt. Es ging mir solala und ich bin nicht wirklich vorwärts gekommen. Nach ca. 1.5 Stunden habe ich versucht, etwas zu essen, was aber nur sehr minimal gelungen ist. Trotzdem bin ich immer weiter der Grenze zu Tajikistan und dort nach rund 40km angekommen. Eine Stunde Kontrollen und dumme Fragen und dann war ich raus aus Usbekistan. Auf der Tajikseite ging es eindeutig schneller und schon war ich drin, in meinem nächsten Land. Es war wieder sehr heiss und ich habe jede Menge Abkühlungen genossen. Dann war ich endlich in der Stadt Duschanbe und ging so schnell wie möglich zu Vero, DER warmshower Gastgeberin hier in der Stadt. Hier sind so um die 10 Leute aus verschiedenen Ländern, alles Biker, die entweder auf dem Weg in den Pamir sind, oder aber von dort kommen. Abends habe ich etwas Kleines gegessen und mal schauen, wie die Nacht wird. Morgen muss ich mich sicher noch ausruhen und dann geht es dann hoffentlich wieder besser. 


 

 

 

 

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Mathias Jäger