23. und 24.10.17 Vientiane, Laos.

Ein paar wenige Km auf dem Fahrrad und rund 7 km joggen.

 

Während ich gestern echt easy bisschen durch die Stadt gelaufen bin, stand heute das Visa für Thailand auf dem Programm. Es ist bekannt, dass sehr viele Leute, welche länger in Thailand sind und dort wohnen, nach Laos kommen um ihr Visa erneut zu verlängern. Dass heisst, es ist was los auf dem Konsulat hier. Ich konnte mir aber nicht vorstellen, was mich genau erwartet. Heute früh um 06:30 Uhr ging es mit dem Fahrrad zum Konsulat und es war unglaublich. Rund 200 Leute standen schon Schlange, obwohl das Prozedere erst um 08:30 Uhr losgeht. Darunter zahlreiche Philippinen und Kambodschaner, aber auch westliche Touristen. Formulare, Kopien und den Pass hatte ich bereit. Dann um kurz nach sieben Uhr konnten wir das Gelände betreten und uns zumindest im Schatten hinsetzten um natürlich.. zu warten. Inzwischen war ich längst nicht mehr der letzte und so grobe Schätzung zwischen 700 und 900 Personen waren nun da. Mit meiner Nachbarin von den Philippinen habe ich mich ein wenig unterhalten und sie macht das alle 2 Monate, um das Visa zu erneuern. Und ja, es sei jedes Mal so wie heute. Auf einmal kam aber Bewegung in die Sache und es ging dann erstaunlich schnell. Die nette Dame gab mir den Tipp, dass ich vorgehen könne, da ich das ganze nicht über ne Agentur mache und solle mich da an nem anderen Ort anstellen. Das habe ich dann auch gemacht, bisschen frech nach vorne gedrängt und den unwissenden Tourist gespielt. Es hat geklappt und um neun Uhr war ich wieder draussen. Morgen kann ich mein Visa abholen und das kostet mich 1000 Baht, rund 25 Euro. Somit gab es sogar noch Frühstück im Hotel und nun sitze ich in einem kleinen Kaffee, schneide meinen nächsten Film und am Nachmittag will ich mir noch einen bekannten Tempel und das Zentrum für Minenopfer anschauen. In Laos wurden im Vietnamkrieg ebenfalls Millionen Bomben abgeworfen. Vor allem, da die Amis nicht mit den Bomben landen wollten, gab es eine Abwurfzone in Laos und immer wurde diese Zone nicht getroffen. Die zwei Stationen waren sehr unterschiedlich und beide eindrücklich. Der grosse Tempel ist wunderschön, alles glänzt und ist auf Hochglanz poliert. Perfekter Spot für Fotos und einfach ein bisschen rumlaufen. Das Zentrum „COPE“ ist natürlich das pure Gegenteil. In keinem anderen Land der Welt wurden so viele Bomben abgeworfen. Rund 80`000 sind davon noch nicht detoniert. Immer wieder trifft es vor allem die armen Leute in den Dörfern, welche auf den Feldern und im Dschungel arbeiten. Die Ausstellung zeigt sehr eindrückliche Schicksale und schon mit rund 100 Euro kann den Menschen mit Prothesen und Reha geholfen werden. Natürlich sind diese nicht so „chic“ und mit zahlreichen Funktionen wie man sie bei uns sieht. Aber dafür halten sie lange, sind robust und helfen den Menschen im Alltag sehr weiter. Wieder einmal so ein Moment, wo man einfach nur danken kann, dass man gesund ist und einen Körper hat, welcher zum Beispiel mit relativ wenig (eigentlich gar keinen) Problemen im Stande ist, von der Schweiz bis hierhin zu radeln. Da ist es dann auch egal, dass man mal Muskelkater hat oder denkt, man kann nicht mehr! Oder wenn man sogar auf die Idee kommt, man könnte ja wieder mal joggen gehen nach über 8 Monaten ohne einen schnellen Schritt...ich werde es morgen spüren. Aber es ist wirklicher „Schmerz“ und nicht ein Phantomschmerz, wie es zahlreiche Opfer der Landminen und Granaten hier in Laos und in vielen teilen der Welt tagtäglich haben. 


21. und 22.10.17 Vang Vieng und Vientiane, Laos

 

Die letzten zwei Tage ging es weiter in Richtung Hauptstadt von Laos. Immer vorbei an kleinen Dörfern mit den typischen Bambus/Holzhütten. Duschen wie wir es kennen, gibt es nicht. In jedem Dorf gibt es ein oder mehrere Waschplätze. Hier wird Wäsche gewaschen, der neuste Tratsch ausgetauscht und eben auch geduscht. Den einzigen Luxus, den hier wirklich alle haben, ist Satellitenempfang für den Fernseher. Für mich gab es in Vang Vieng noch eine Pause. Dieser Ort ist umgeben von einer super schönen Natur mit vielen Kastbergen und Flüssen. Leider ist der Ort selber nicht wirklich schön und wird überrennt von zahlreichen Touristen und es geht zu und her wie am Ballermann. Ich konnte mein Zelt für 2.50 Dollar so in einem Luxusresort aufstellen und war zum Glück sogar unter einem Dach, denn die ganze Nacht hat es geregnet wie aus Kübeln. Mein Plan war es eigentlich danach in zwei 80km Etappen in die Hauptstadt zu fahren. Irgendwie hatte ich beim losfahren aber so die Idee, es wäre wieder mal Zeit für eine längere Etappe. Da es um 18:00 Uhr richtig dunkel ist, musste ich mich aber beeilen. Losgefahren bin ich erst gegen 9:30 Uhr, da es davor noch sehr nass war. Kaum gestartet hatte ich auch meinen nächsten Platten und es wurde richtig knapp mit 18:00 Uhr. Nach 155 km bin ich aber „pünktlich“ zum Sonnenuntergang in der kleinen Stadt eingetroffen. Hier gönne ich mir wieder einmal seit langem den Luxus eines Hotels, mit eigenem Bett, Frühstücksbuffet usw. 


19.10.17 99km und 2200hm

 

Das war heute ein ziemlich anstrengender Tag, was ja auch an der Anzahl Höhenmeter gut zu sehen ist. Es ging ein paar Mal richtig steil bergauf, kurze Abfahrt und rein in den nächsten Hügel. Mein Plan war es eigentlich, zweimal rund 120km zu fahren, um dann in Vang Vieng zu sein. Schnell einmal habe ich bemerkt, dass dieser Plan nicht aufgeht und ich sicher zwei Übernachtungen dazwischen brauche. Ist ja eigentlich auch egal und so konnte ich das ganze ein bisschen gemütlicher angehen. Unterwegs habe ich heute auch einige Radfahrer getroffen. Eine Familie aus Frankreich, welche mit den zwei Kindern auch auf grosser Reise ist. Mit sehr viel Gepäck, Kinderfahrrädern für die kleinen und jeden Tag noch 2 Stunden Homeschooling. Hut  ab! Dann ein deutsches Ehepaar auf der ersten Fahrradreise und ein paar Laoten. Also hier ist was los auf der Strasse. Ich fand nach rund 100km ein kleines Dorf und habe dort gefragt, ob ich mein Zelt bei der Schule aufstellen kann. Kein Problem hiess es und gleich waren rund 15 Kinder bei mir, welche jeden Schritt von mir beobachtet und begleitet haben. Es gab dann auch noch was zu essen und bald einmal ging es ins Bett. Gegen 18:30 Uhr wird es dunkel und auch in den Dörfern läuft dann nicht mehr viel. Strassenlampen, Fehlanzeige und somit gehen alle ins Haus und auch ins Bett. Dafür sind dann morgens um 6 Uhr wieder alle wach und die Kids standen auch um 6:30 Uhr schon wieder auf dem Schulgelände um zu schauen, wass denn der „Falang“, der Ausländer, macht...

 

20.10.17 85km und 1260hm

 

...der Ausländer machte sich auf den Weg in Richtung Süden. Wiederum immer durch den Dschungel und obwohl auf der Hauptstrasse des Landes, Nr. 13, mit sehr wenig Verkehr. Rauf und runter ging es auch heute bis hoch auf rund 1400 Meter (von 350). Oben eine super Aussicht auf die Reisfelder, den Dschungel und die Karstberge rundherum. Fast 360 Grad war die Sicht und ein perfekter Fotospott. Dann gab es eine tolle Abfahrt, welche wie immer viel zu schnell vorbei war und einen kleinen, aber happigen Gegenanstieg bis zu den Hot Springs, also den heissen Quellen. Hier konnte ich ein wenig entspannen und im warmen Wasser relaxen. Im Rest. gegenüber traf ich auch Dennis, einen deutschen Touri und wir haben ein wenig gequatscht. Dann ging es weiter und nachmittags gab es einen weiteren Halt in einer Kneipe am Wegesrand. Während ich so mit zwei Amis am quatschen bin, kommt wieder Dennis des Weges. Er gab mir dann auch einen Tipp mit nem Guesthouse ganz in der Nähe, von wo ich nun diese Zeilen schreibe. Nola`s Guesthous, super gemütlich, einfache Zimmer und einen tollen Blick auf den Fluss und die Umgebung. Ein richtig chilliger Platz und tolle Gastgeber! Hier im kleinen Dorf gibt es im Moment so ne Art Jahrmarkt und abends haben wir uns beim Gewehr- und Luftballonschiessen amüsiert. 


17. und 18.10.17 Luang Prabang

 

Zwei gemütliche Tage gehen langsam zu Ende. Die Stadt hat mir am Anfang nicht so gefallen, aber jetzt habe ich ein paar recht schöne Ecken entdeckt. Viele alte Häuser in Kolonialstil, viel Kunst und viel grün. Daneben viele Tempel und andere Sachen zum anschauen. Natürlich auch viele Touristen, wie ich sie schon lange nicht mehr gesehen habe. Ich wollte eigentlich noch einen Wasserfall besuchen oder sonst was machen, aber irgendwie fehlte mir die Motivation. So bin ich einfach ein wenig rumgelatscht, habe gelesen und ein wenig mit den anderen Leuten aus der ganzen Welt gequatscht. Morgen geht es aber weiter und auch darauf freue ich mich jetzt!    


16.10.17 Luang Prabang, Bootsfahrt auf dem Mekong

 

Nach einem gediegenen Frühstück mit Blick auf die schwimmenden Elefanten ging es bei strömenden Regen auf das Boot Richtung Luang Prabang. Das Boot war voller 18-25 jähriger Backpacker aus aller Herren (und Damen) Länder. Dann hiess es rund 8 Stunden entlang dem Regenwald und kleiner Dörfer auf dem Mekong dahinzugleiten. War alles ganz schön und echt ne coole Erfahrung. Nach 8 Stunden musste ich mir aber auch eingestehen, dass ich doch lieber selber fahre und gehe, wohin ich will. Auch waren mir das alles ein bisschen viel Touris. War zwar schön, wieder mal nicht der einzige Ausländer zu sein, aber na ja...in Luang Prabang angekommen gab es noch ca. 20 Minuten Velofahrt ins Zentrum, wo ich schon zuvor ein Hostel gebucht hatte. Alles sehr neu und gemütlich hier. Mal schauen, was ich jetzt genau machen werde die nächsten zwei Tage. Es gäbe viel anzuschauen hie in der Gegend, aber es wäre auch einfach ne Option, zumindest einen Tag am Hosteleigenen Pool abzuhängen. Auch muss ich noch planen wie es weitergeht. Mein Visa läuft am 27.10 aus und ich muss davor noch auf die Thailändische Botschaft um dieses Visa zu holen. Dazwischen gäbe es aber noch ein paar Sachen, welche man fast sehen sollte.    

15.10.17 Pakpeng, 52km und 570 hm

 

Heute gab es eine kurze Etappe und trotzdem kam ich bei den ganzen Hügeln wieder ins schwitzen. Gegen mittag war ich aber schon am „Ziel“. Hier habe ich mir ne super schöne Bleibe gegönnt, mit Blick auf den Mekong. Richtig schön, um nichts zu machen und ein wenig zu lesen und zu surfen (im Internet). Morgen geht es dann mit dem Boot nach Luang Prabang. So, mehr will ich gar nicht schreiben. Schaut euch einfach die Bilder an. Sehr schön hier!

 

14.10.17, Houn 92km und 750hm

 

Ich habe die Stunde Zeitverschiebung noch nicht ganz aufgenommen und bin im Moment immer gegen 6 Uhr das erste Mal wach. Noch ein bisschen hin und her drehen, aber gegen 7 Uhr ist dann definitiv Schluss mit schlafen. Also schnell was essen, zusammenpacken und los. Das mit dem packen dauert meist etwas länger. 4 Taschen, ein Rucksack für hinten drauf, eine Lenkertasche müssen immer mal wieder vom ersten oder zweiten Stock runter. Das Fahrrad steht je nachdem auch noch im Zimmer und somit sind schnell mal 20-30 Minuten rum, ehe alles fahrbereit ist. Heute ging es um 08:20 Uhr los und ich wollte nach Pakbeng, rund 145 km weg. Es war mit klar, es wird ein strenger Tag. Das „Problem“ ist. Die Boote von Pakbeng nach Luang Prabang fahren nur am morgen früh, also wollte ich heute Abend dort sein, damit ich morgen dort hin kann. Es kam dann anders. Nach ca. 90 km kam dieser Ort Houn und es war der letzte grössere Ort vor Pakbeng. Ich war schon recht müde, denn es war ein ständiges auf und ab. Ich wollte mich eigentlich gerade dazu entscheiden weiter zu fahren, als ich einen Platten hatte. Na, wenn das kein Zeichen von oben ist!?! Es sollte wohl so sein, dass ich heute nicht dort hinkomme. Als ich den Platten bemerkt hatte, bin ich sogleich ins nächste Guesthouse und dort freundlich empfangen worden. Beim reparieren des Platten stellte sich heraus, dass nicht nur ein Glassplitter das Problem war, sondern auch das Ventil, bzw. rund um das Ventil war nicht mehr alles dicht und die Luft ging raus. So gab es wieder einmal einen neuen Schlauch und hoffen wir, der hält so lange wie der alte! Ansonsten ist hier nicht viel los im Dörfchen und ich bin die Attraktion, wenn ich durchlaufe (haha). Später geht’s sicher nochmals los, um was zu essen und im Moment chille ich so ein wenig rum.

13.10.17 Oudomsay, 90km und 900hm

 

Der erste volle Tag in Laos verlief ganz gut. Wie erwartet geht es viel auf und ab, aber es ist sehr schön und der Verkehr hält sich in Grenzen. Die Leute sind super freundlich und am Strassenrand hört man immer wieder ein Saibadee – Hallo. Die Dörfer sind zum Teil echt krass, nur Holzhütten auf ein paar Stelzen. Überall Kinder die nackt rumlaufen, Die Wäsche wird am Brunnen gewaschen und hängt dann irgendwo zum trocknen. Obwohl es nie trocken wird, da es so 4-5 Mal am Tag richtig schüttet. Nach 90km bin ich in der ersten grösseren Stadt angekommen. Ganz erstaunt war ich, als ich das Touristenzentrum gesehen habe. Englisch? Kein Problem! So was kannst du im viel besser entwickelten China vergessen. Sehr nett, viele Prospekte und sogar eine Karte von Laos habe ich bekommen. Jetzt weiss ich, wo ich die nächsten Tage durch muss.

 

12.10.17, Bopiat (LAOS) 106km und 1420hm

 

Yeah, ich bin wirklich in einem neuen Land. Es fühlt sich zwar noch komisch an nach der ganzen Zeit in China, aber ein paar Sachen ändern sich ja meist doch nach der Grenze. Vor allem das neue Geld, KIP, ist eine Umstellung. Ich bin wieder zum Millionär geworden als ich meine rund 150 Dollar, welche ich noch in chinesischen Yuan hatte, wechselte. Grenzübergang verlief sehr easy. Die Chinesen gaben mir ruckzuck den Ausreisestempel und die Laoten ebenfalls recht cool. Schweizer können als eines der wenien Länder, 15 Tage bleiben, ohne was zu zahlen. Das ist natürlich sehr cool und sollte für mich gerade so reichen bis Thailand. Im Notfall kann ich noch verlängern und müsste dann ein paar Dollar bezahlen. Nach der Grenze ging es noch rund 8 km und dann kam ein Ort, wo ich ein schönes Plätzchen fand zum übernachten. Kurz Verwirrung herrschte bei mir wieder mal mit der Zeit. Aber es ist wohl so, dass Laos eine Stunde hinter Peking Time ist. Also habe ich eine Stunde gewonnen. Vorhin durfte ich das erste Mal die Laotische Küche geniessen und ansonsten wird heute nicht mehr viel laufen. Noch ein bisschen Kartenkunde wo es durchgehen soll und dann schlafen.    


 

 

 

 

Instagramm:

matze_umumum.ch



 

 

 

 

 

umunum.ch

Mathias Jäger