23.11.17 Satun, 103km und 450hm

 

Die Tage in Thailand sind definitiv gezählt. Morgen ist der letzte Tag meines VISA und dann muss ich ausreisen. Heute ging es nochmals durch rund 100km Thailand, mit allem was dazu gehört. Kleine Dörfer, recht gute Strassen, feines essen und grüssende, freundliche Leute. Da ich bereits um kurz vor 8 Uhr auf dem Fahrrad sass, war ich auch dementsprechend früh hier in Satun, dem letzten Ort vor dem Hafen, von welchem die Schiffe nach Langkawi und somit nach Malaysia fahren. Ich hatte mir gestern noch für rund 6 Franken ein Zimmer gebucht und habe dieses auch schnell gefunden. Alles klaro soweit und ich geniesse den letzten Nachmittag. Thailand habe ich nun wirklich von oben bis unten abgefahren, laut dem Internet rund 1330km Luftlinie. Diese Luftlinie bin ich definitiv nicht gefahren und es waren ein paar hundert km mehr. Ich habe es aber auch sehr genossen, ein paar Tage auf den Inseln Phuket und Ko Lanta und zuvor in der Hauptstadt Bangkok zu relaxen. Von Phuket bis Ko Lanta und dann noch weiter bis Hat Yao auf dem Festland konnte ich zwei Strecken mit dem Boot zurücklegen. Auf einer Seite immer super schön und ich liebe es, auf dem Meer zu sein und an den Trauminseln vorbeizufahren. Es ist aber doch immer auch ein wenig ein hin und her bis das Fahrrad und Material verstaut ist. Zudem ist es natürlich auch immer mit zusätzlichen Kosten verbunden. Für Thailand ging es jetzt super auf und ich konnte ohne Stress bis zum letzten Zipfel fahren ohne das Visa für 35 Dollar verlängern zu müssen. Thailand ist zurecht als Einsteigerland für Backpacker bekannt. Dies kann man auch als gutes 1. Fernziel für Fahrradreisende behaupten. Recht gute Infrastruktur, fast keine Verständigungsprobleme ausser vielleicht in den wirklich abgelegenen Gegenden, gutes und sehr preiswertes essen und einfach um eine Unterkunft in jeder Preislage zu finden. Ein guter Mix aus Städten, Kultur und natürlich den kleinen Inseln und traumhaften Stränden. Die Leute sind sich die Touristen gewöhnt, aber trotzdem sehr freundlich und hilfsbereit. Für mich, welcher jetzt doch schon einige Länder hinter sich hat, war es vielleicht sogar ein bisschen zu einfach zum reisen. Es fehlte ein wenig die Herausforderung und das Abenteuer. Ich konnte wirklich super entspannen und es war so ein wenig wie ein Urlaub während meiner Reise. Dazu beigetragen haben auch meine warmshower Gastgeber, welche wie immer super freundlich und hilfsbereit waren. 


21.11.17 Hat Yao, 13km

22.11.17 Thung Yao, 94km und 430hm

 

Der Kurzurlaub ging heute zu Ende und es wurden wieder mal über 90km gefahren. Gestern gab es dafür ungeplant einen kurzen Tag. Meine Idee war es, gestern und heute rund 80km zu fahren und morgen nach Langkawi und somit Malaysia einzureisen. Mit der Fähre ging es von Ko Lanta nach Hat Yao. Eine wunderschöne Fahrt durch wilden Dschungel, wunderschöne Inseln und die bekannten Felsformationen, welche man von Thailand Fotos kennt. Auf dem Boot habe ich ne polnische Familie kennengelernt und wir hatten zusammen ein paar lustige Gespräche über das Reisen um die Welt. Angekommen auf Hat Yao und kaum 1 km gefahren gab es einen Camping direkt am Strand. Also jetzt nicht so wie wir Camping verstehen. Es war einfach so eingezeichnet auf meinem GPS. Also habe ich dort beim Restaurant angefragt. Ja, ich könne hier mein Zelt aufschlagen, kein Problem. Sie würden mir anraten, nicht direkt auf dem Strand wegen der Hitze, aber gleich dahinter zwischen den Bäumen sei gut. Bezahlen? Nein das schon gut, ich solle doch einfach bei ihnen essen. Ja tiptop, wird gemacht! So konnte ich den ganzen Nachmittag den Strand geniessen und kurz vor Sonnenuntergang habe ich mein Zelt aufgestellt. Der frische Fisch war super lecker und es fand noch einen kleine Geburtstagsfeier statt für eines der zahlreichen Kinder. Ich habe mich dann eher einem der Papas angeschlossen und wir tranken ein paar Gläser feinen Thai Brandy. So weit, so gut. Leider war die Nacht dann aber so unglaublich heiss im Zelt, dass ich kaum ein Auge zumachen konnte. Kein Lüftchen wehte und draussen schlafen ging auch nicht wirklich, denn dort warteten die Moskitos...na ja, gegen 7 Uhr bin ich dann nach ein wenig Schlaf aufgestanden, habe alles gepackt und bin losgefahren. Es war ziemlich heiss und ich musste mich ein paar Mal in den Schatten setzten und was kaltes trinken. Meinen Plan habe ich durch den Tag gestern natürlich geändert. So reichte es heute, dir rund 90km zu fahren und morgen kann ich dann noch bis zur Grenze fahren. Am 24. muss ich dann ausreisen, da mein VISA an diesem Tag ausläuft. Heute gibt es wieder mal ein richtiges Hotelzimmer, mit Klima und grossem Bett. Da ich schon gegen 13:00 Uhr hier war, konnte ich das Bett bereits ein paar Stunden testen und werde dies auch gleich wieder tun.    


18. bis 20.11.17, Phuket und dann Ko Lanta, total rund 80km

 

Lucas und ich hatten ne coole Zeit zusammen auf Phuket und er will noch ein paar Tage bleiben. Für mich ging es nach kurzer Fahrt mit dem Speedboot und ner Fähre weiter nach Ko Lanta. Auf dem Boot war es ganz gemütlich und ich konnte mit ein paar anderen Touris quatschen und die Sonne geniessen. In Ko Lanta ging es nur rund 12km zu meiner nächsten Warmshower Gastgeberin. Ich war dann ziemlich überrascht (positiv), dass es sich um die Besitzerin einer Luxus-Hotelanlage handelt. Sie liebt es ebenfalls mit dem Fahrrad die Welt zu erkunden und gibt armen Radfahrern wie mir gerne ein zuhause für ein paar Tage. Ich habe ein einfaches, gemütliches Zimmer über ihrem Haus und es direkt bei der Hotelanlage. So kann ich von den Pools, dem Restaurant, dem Strand und allem was so dazugehört profitieren. Taunjai ist meist am arbeiten und so sehe ich sie nicht wirklich oft. Am ersten Abend ging es noch mit zwei Slowaken, welche ich auf der Fähre getroffen habe, weg. Ein super gemütlicher Abend mit ein paar Gin Tonic am Strand. Nach ein paar Stunden schlaf ging es mit Taunjai zum Frühstück. Ein super Buffet und ich konnte wieder einmal ein paar Sachen essen, welche schon lange nicht mehr auf meinem Speiseplan standen. Dann besichtigte ich die Insel mit dem Fahrrad. Alles ist sehr einfach zu erreichen und in ein paar Stunden hat man praktisch die ganze Insel gesehen. Im Moment fühle ich mich überhaupt nicht wie auf einer Fahrradreise um die Welt, sondern eher wie ein ganz normaler Touri, welcher halt ab und zu noch ein bisschen Fahrrad fährt. Ich glaube, dies wird sich bis Singapur wahrscheinlich nicht mehr gross ändern. Ich habe Zeit, es gibt schöne Strände und Städte zu besichtigen und ich werde mich gemütlich nach Singapur fortbewegen. Ich habe auch noch ein paar Pläne in Malaysia, meinem nächsten Land. Aber dazu dann mehr, wenn es soweit ist. 


16.11.17 Phuket, 125km

17.11.17, Phuket 0km

 

Nach einem guten Nachtessen und einem super Sonnenuntergang ging es wieder recht früh ins Bett. Ein weiteres Mal war ich froh, nicht im Zelt zu sein. Es hat nämlich wieder mal geregnet. Wie immer ist das hier nicht ein kleiner Regenschauer, sondern ein richtiger Wolkenbruch. Meine Klamotten hingen natürlich draussen zum trocknen, ob die jemals wieder trocken werden ist ne andere Frage. So ging es halt wieder rein in die nassen Sachen und in Richtung Phuket. Die ersten rund 30 km über kleine Weg meist direkt am Strand. Ab dann ging es über die grosse Brücke auf die Insel Phuket und immer der Hauptstrasse entlang einmal quer über die Insel. Ganz im südöstlichen Zipfel gibt es einen warmshower. Das Pärchen ist selber nur selten auf der Insel und sie haben hier eine Art Ferienhäuschen. Die sind super nett und lassen ihre „Hütte“ für Radler zum gebrauchen. Ein paar Mails hin und her, kurze Einweisung wo der Schlüssel und ein paar wichtige Sachen sind und dass wars. Absolutes Vertrauen in wildfremde Menschen, so was ist bei warmshower möglich. So bin ich gegen 14:00 Uhr hier angekommen und war überrascht, dass schon jemand einquartiert ist. Kein Problem, so teilen wir uns die Bude. Lucas, ein Brasilianer ist auch mit dem Fahrrad unterwegs und kommt von Neuseeland her geradelt. Super um sich auszutauschen, zusammen zu kochen und zu essen und ein paar Bier zu trinken. Das haben wir dann auch gleich in der nächstgelegenen Bar gemacht. Dort haben wir noch Dominik getroffen. Einen deutschen, welcher schon 20 Jahre hier ist und anscheinend gutes Geld gemacht hat. Er hat uns dann auch den Abend mit zu sich und seiner Frau genommen. Alles super chic, ganz nah am Meer und topmodern. Dort gab es noch mehr Bier und wir haben uns etliche Musikvideos der vergangenen Jahrzehnte angeschaut. Lustig wars und die Zeit verging wie im Flug. Gegen 04:00 Uhr sind Lucas und ich dann mal „nach Hause“ und haben uns ein paar Stunden hingelegt.

 

Es ist cool für ein paar Tage wieder ein Haus zu haben, wo man seine Sachen ausbreiten, kochen, waschen kann und einfach mal auf der Couch sitzen und ne DVD gucken kann. 


14.11.17 Khari Buri, 116km 700hm

15.11.17 Thai Muang, 126km und 660hm

 

Zwei sehr schöne Tage sind wieder vorbei. Schön war vor allem die Gegend. Immer super grün, ab und zu mal dem Strand entlang und das Wetter schön warm. Allerdings auch jeden Tag zahlreiche kleine, fiese Hügel und vor allem jeden Tag mindestens ein richtiger Regenschauer. Unglaublich wie schnell es hier geht. Da ist alles blau und gaaaanz weit weg sieht man ein paar Wolken. 15 Minuten später giesst es wie aus Kübeln und man meint, die Strasse versinkt. Regenklamotten helfen auch nicht, da es ja trotzdem warm ist und man dann einfach von innen schwitzt wie S... Na ja, es gibt schlimmeres, aber es müsste ja nicht sein. Hier an der Westküste gefällt es mir aber sehr gut, vor allem gibt es wunderschöne Sonnenuntergänge, da diese natürlich direkt im Meer versinkt. Während ich gestern noch relativ viel (20.-) für meine Unterkunft bezahlt habe, ging es heute für rund die Hälfte. Direkt am superschönen Strand gelegen und sehr ruhig. Was ich ebenfalls sehr mag sind die frischen Früchte. Die Ananas werden gepflückt, vor den Augen aufgeschnitten und dann für rund 50 Rappen verkauft. Mhhhh super lecker. Allgemein ist das essen sehr gut und günstig. Für rund 2-3 Franken kann man wirklich gut essen und kriegt genug. Wenn das ein Radfahrer sagt, dann ist es auch so! Allerdings haben es die Thai Kinder und viele Erwachsene nicht so wirklich mit gesunder Ernährung. Unglaublich viele übergewichtige oder wirklich dicke Leute sind unterwegs. Alle fahren überall mit ihren Rollern hin und laufen tut niemand einen Meter. Die gesunden Früchte werden zwar auch gegessen, aber mit extra Zucker on top oder super süssen „Saucen“. Ebenfalls ein Hit sind die zahlreichen Kaffeestände am Strassenrand. Allerlei Fruchsäfte, „Schoggi“ oder Kaffee kalt oder selten auch heiss werden angeboten. Super erfrischend. Allerdings auch hier alles mit extra Zucker und dadurch super süss und leider auch ungesund. Denn die Kunden kommen eben nicht 50 oder 100km mit dem Fahrrad, sondern 5oo oder 1000Meter mit dem Roller...schade!    

13.11.17, Ranon 127km 712hm

 

Yeah, angekommen auf der anderen Seite Thailands. Es war ein langer Tag mit einigen Hügeln. Vor allem habe ich gemerkt, dass die letzten Wochen nicht so viele Höhemeter auf der Strecke waren, so wird man schon bei den rund 700hm richtig müde. Der erste Teil war recht gemütlich und ich hatte mittags bereits 60km hinter mir. Dann gab es eine schöne Pause bei einem Kloster mit einer riesigen Pagoda. Die netten Leute dort gaben mir Bananen, Kaffee und Wasser. Ebenso erklärten sie mir einiges über den Ort und dass hier fast alles von den benachbarten Burmesen gebaut wurde. Burma, oder Myanmar ist nur gerade ein paar hundert Meter entfernt von hier. Ich dachte schon, ich könne jetzt gemütlich runter nach Ranong fahren, aber weit gefehlt. Immer rauf und runter ging es, so richtig angenehme Steigungen von 2 Prozent, ein Traum mit jedem Rennrad. Allerdings mir viel Gepäck und dem Stahlross alles immer anstrengend. Kurz vor Ranong kam ich noch an nem schönen Wasserfall vorbei und habe mich nicht zweimal bitten lassen. Zum Erfolg auf den 18`000km gab es ein erfrischendes Bad. Dann ging es noch rund 10km bis hier in die Stadt. Im Hostel bin ich zurzeit alleine in einem 8er Zimmer und geniesse die Klimaanlage und den Platz. Gleich geht’s noch zu ner Pizzeria, welche ich vorhin entdeckt habe...    


11.11.17 Camping Truck Art, 70km und 173hm

 

Geschlafen habe ich richtig gut und am morgen ging es weiter. Auch heute stand nochmals ne etwas kürzere Etappe an. Mein Ziel war ein Camping, welchen ich auf meiner Karte ausgemacht hatte. Nur gerade 4 Stunden war ich heute unterwegs, habe also praktisch nur halbtags gearbeitet. Dann fand ich den Camping und es war echt eine gute Entscheidung. Der Inhaber ist Koreaner und seine Frau Thai. Er, super nett (also sie auch) und liebt FahrradfahrerInnen. Hat mir gleich alles gezeigt und für nur 100 Baht, also rund 3 Fr. konnte ich dort bleiben. Dusche, WLAN und gemütliche Umgebung, was will man mehr. Ich bin gleich auf zum Strand, wo es aber ziemlich windig war und nicht gerade einladend. Habe mich dann trotzdem kurz ins Meer gewagt und ein bisschen am Strand gechillt. Wieder zurück ging es ab in die Hängematte, wo ich einschlief und erst rund 2 Stunden später wieder aus meinen träumen erwachte. Ich wollte dann eigentlich bisschen raus, aber der Koreaner hat mich noch auf ein Bier eingeladen und wir haben ein wenig gequatscht. Dann kam seine Frau und sagte, WIR sollen jetzt zum essen kommen. Ja, da lass ich mich nicht zweimal bitten und es war unglaublich gut. Thai essen ist wirklich sehr lecker und auch noch gesund. Die Schärfe passt mir auch und so gab es einen gemütlichen Abend, während im Hintergrund die Sportart Nummer eins lief, Thai Boxen / Kick Boxen oder wie man das auch immer genau nennt.

 

12.11.17 Puchon, 124km und 540hm

 

Die Nacht war sonaja...Zuerst plagten mich die Mücken bis ich den perfekten Schutz auch am Kopf gefunden haben. Mein Labibi Buff über den Kopf und mit Mückenspray eingesprüht, dann ging es ganz gut. Zu meiner Verwunderung bin ich erst gegen halb acht Uhr wach geworden. Das Wetter war heute aber ziemlich bescheiden und ich fuhr fast den ganzen Tag im Regen. Am Anfang richtig heftig und gegen mittag hat es dann nur noch leicht gerieselt. Der Vorteil ist natürlich, es ist trotzdem recht warm und es lässt sich locker leicht fahren. So wurden heute eigentlich fast nur KM abgespult ohne grosse Pausen. Das Wetter lud auch nicht ein, um am Strand eine Pause einzulegen oder einen der zahlreichen Tempel zu besichtigen. Gegen 15:00 Uhr bin ich hier in Puchon angekommen, wo ich in ein 24 Stunden Hotel für 200 Baht, also rund 6.50 Fr. eingecheckt habe. Diese 24 Stunden Hotels gibt es überall. Mein Zimmer heute, schön Rosa mit grossem Bett und grossem Spiegel...ja genau, man kann diese Zimmer auch nur Stundenweise mieten. Mit dem Auto kann man direkt vors Zimmer fahren und eine Art Garagentor zu machen, damit auch bestimmt niemand etwas sehen kann. Na ja, mir solls recht sein. Es ist sauber, gibt WLAN und ne warme Dusche. Morgen geht es auf die andere Seite dieses langgezogenen Streifen Thailands.

 

 

traumhaftes Thailand!
traumhaftes Thailand!

9.11.17, National Park Camping, 98km und 124hm

 

Nach einem gemeinsamen Frühstück ging es für mich weiter. Die zwei waren super Gastgeber, wir hatten gute Gespräche und sie konnten mir noch ein paar Tipps geben für meine Weiterreise, super! Ich bin immer schön dem Meer entlang weitergefahren. Der Wind weht im Moment immer von hinten und es ist flach. Also wirklich einfaches Radfahren und geniessen. Ab und zu Mal ne Pause um etwas zu trinken und zu essen und dann wieder weiter. Gegen 16:00 Uhr bin ich im Nationalpark angekommen, wo man auch zelten kann. SUPER schön ist es hier. Weisser Strand, Palmen und praktisch keine Menschenseele. Ein paar Parkwächter, ein paar Fischer und ansonsten nur noch Lennard, ein Deutscher, welchen ich hier am Strand getroffen habe. Er ist auch ein wenig am rumreisen und verbindet das mit arbeiten für sein Studium/Doktortitel. Zusammen haben wir lange gequatscht, gut und viel und billig gegessen. Er schläft in der Hängematte und ich habe mich in mein Zelt verkrochen. Einziger Wehmutstropfen, die Mücken! Die sind echt nervig und es braucht einiges an Mückenspray um diese Plagegeister abzuwehren.

 

10.11.17 Prachurab, 56km und 86hm

 

Am Morgen ist es natürlich etwas vom schönsten, wenn man von der Sonne geweckt wird. Das Zelt aufmacht und dann 10 Meter vom Strand entfernt ist. Richtig traumhaft. Für mich gab es einen gemütlichen Start in den Tag und erst gegen 09:30 Uhr habe ich mich von Lennard verabschiedet und bin losgefahren. Nach nur 5km habe ich den ersten Stopp eingelegt und bin so zu nem Aussichtspunkt geklettert/gelaufen. Schöne Aussicht auf Berge und Meer und sogar noch ein paar wilde Affen gesehen, die da in den Bäumen rumspringen. Wieder auf der Strasse habe ich 4 Dänen getroffen, welche mit den Fahrrädern eine kleinere Tour durch Thailand machen. Der älteste ist 80 Jahre alt und sie fahren jeden Tag so 40-50km. Respekt! Für mich gabe es nach einem leckeren Essen einen weiteren Stopp bei einem Tempel. Dort kann man eine Höhle besichtigen mit ein paar Buddhas. Das Ganze ist richtig gross und war sehr eindrücklich. Nach nur 56km habe ich für heute Schluss gemacht und ein kleines Guesthouse gefunden. Hier konnte ich ein wenig am PC arbeiten, mich entspannen und den Nachmittag geniessen. 


8.11.17 Cha Am, 104km und 95hm

 

Endlich am Meer! Juhu, nach langer Zeit sehe ich endlich wieder mal das Meer. Leider ist es auch nass von oben und nicht so wirklich Badewetter. Zum Radfahren aber sehr angenehm und so spulten sich die rund 100km ab wie nix. Zum Frühstück gabs noch was ganz besonderes. Der Railway Market, Ein offizieller Zug, welcher mitten durch einen Markt fährt. Das ganze ist ziemlich eindrücklich, aber schaut euch einfach die Fotos an. Diesen Markt habe ich noch zusammen mit den zwei Franzosen besucht. Danach haben wir uns getrennt und sie zwei wollten heute ein wenig eine kleinere Etappe machen. Ich bin gut bei meinem nächsten Warmshower Ehepaar angekommen. Er Australier und sie aus Thailand. Super gemütlich haben sie es sich eingerichtet und später geht’s noch zusammen weg um was zu essen.    

6.11.17 Bangkok, 0km

7.11.17 Samut Songkhram, 119km und 140hm

 

Heute ging es nach einem weiteren gemütlichen, chilligen Tag in Bangkok, weiter. Im Hostel Spinning Bear war es super gemütlich, ein richtig toller Platz für Radfahrer aus der ganzen Welt um ein paar Tage auszuspannen, Energie zu tanken und mit gleichgesinnten zu sein. Die Ausfahrt aus Bangkok war jetzt nicht gerade entspannt, aber es war schon schlimmer auf meiner Reise aus einer grossen Stadt zu fahren. Es ging zuerst Richtung Süden bis fast ans Meer. Dann mit der Fähre über einen Fluss und wieder weiter dem Meer entlang. Also sehen konnte ich das Meer noch nicht wirklich, aber riechen konnte ich es schon ;). Auf den letzten 30 Kilometern bin ich noch auf Claire und Gael aufgefahren. Dieses frisch verheiratete Pärchen aus Frankreich ist auf Honeymoon mit dem Fahrrad einen Monat in Thailand unterwegs. Sie hatten heute ihren ersten Radlertag  und wir sind im gleichen Hostel eingecheckt und danach noch zusammen lecker essen gegangen. Morgen werden sie wahrscheinlich einen kürzeren Tag einlegen und ich nochmals nen guten 110km Tage um beim nächsten Warmshower zu sein. Morgen sollte es dann aber definitiv auch ans Meer gehen und da freu ich mich drauf!    


3.11 bis 5.11.17 Bangkok, 0km

 

Die letzten Tage hiess es eigentlich nur ausspannen, Velo mal so richtig gründlich putzen und kleine Sachen auswechseln. Vom Hostel kann man mit dem Boot in die City von Bangkok fahren. Das habe ich gestern auch gemacht, aber es hat mir nicht so wirklich gefallen dort. Ich habe mich auch zu wenig erkundigt, was man sehen sollte. Es gibt aber nicht so wie ein Zentrum, sondern alles ist sehr zerstreut und man sollte doch besser wissen, wo man hin will. Na ja, so schlimm war es dann doch auch nicht, ich habe eins, zwei Sachen gefunden und bin gemütlich ein bisschen rumgelaufen. Heute war ich noch bei Decathlon, habe mir mal ein neues T-Shirt gegönnt und auch eine neue Hose. Ich muss dann halt immer etwas wieder zurücklassen in den Orten wo ich bin. Ich hätte zwar im Moment den Platz, um mehr Zeugs mitzuschleppen, aber nicht wirklich die Lust. So wird halt alle paar Monate mal etwas ausgetauscht. Hier im Hostel gibt es so ne Kiste, wo man Sachen reinlegen kann und man kann sich auch bedienen, falls man etwas brauchen kann. Ist immer schön zu wissen, dass etwas noch weitergebraucht wird. Die Sachen sind eigentlich immer noch gut intakt. Ansonsten nutze ich die Zeit, um ein wenig mit den anderen zu plaudern. Im Moment sind wir eine sehr internationale Gruppe von Radfahrern hier. 1 Engländer, 1 Afrikaner (aber jetzt auch in England), 1 Amerikaner, 1 Australier und 1 Deutsch/Ami. Nette Gespräche, das ein oder andere Bier und gut essen stehen im Zentrum. 

1.11.17 Ayutthaya 100km und 118hm

2.11.17 Ban Kapi, Warmshower, 30km und 35hm

 

An Allerheiligen bin ich nach einer zügigen Fahrt und recht schlechter Nacht im Zelt schon gegen 13:00 Uhr in Ayutthaya angekommen. Ich muss sagen, recht schön hier und sehr wohl ein Ort, den man gesehen haben sollte, wenn man schon in der Nähe ist. Zahlreiche alte Tempel sind zu besichtigen und in der ganzen Stadt sieht man irgendwelche Türme, Tempel, Buddhas und weitere, tausende Jahre alten Sachen. Mein Hostel war auch recht gemütlich, gut gelegen und mit rund 6 Franken auch bezahlbar. In Ayutthaya fahren die ganzen Touris mit gemieteten Rädern rum. Komisch auf einmal so viele Leute auf Fahrrädern zu sehen. Manche sollten es lieber sein lassen...aber dass will ich mal nicht weiter ausführen. Nach den ganzen Besichtigungen war ich abends noch schnell auf dem Night Market was essen und dann recht früh im Bett. Super geschlafen trotz 8- oder 10- Bett Raum. Am heutigen 2.11 ging es nochmals durch ein paar Tempel und gegen 12:00 Uhr musste ich auschecken. Weiter ging die Fahrt einem Fluss entlang und da ich heute nur eine sehr kurze Strecke vor mir hatte, habe ich mir noch ein schönes Restaurant am Fluss rausgesucht und einen super Fisch gegessen. Dann ging es vorbei an den überschwemmten Gebieten der letzten grossen Regenfälle. Ich habe von diesen nichts abbekommen, aber es ist hier schon ziemlich viel Wasser in den Feldern und neben der Strasse. Viele Häuser sind nur noch per Boot oder provisorischem Steg zu erreichen. Da hatte ich auch meinem Weg wohl noch Glück. Nun ist es 16:15 Uhr, ich bin im Dorf von „Sopon“ angekommen, meinem heutigen Warmshower Gastgeber. Er muss aber noch bis 19:00 Uhr arbeiten, bzw. kann mich erst dann abholen. So sitze ich vor einem kleinen Supermarkt und tippe diese Zeilen, sortiere ein paar Fotos und werde wohl noch ne Runde dösen. Neben mir ist der Fussballplatz und darauf ca. 100 Thai`s, welche am trainieren sind. Für Unterhaltung ist also gesorgt. 


31.10.17 Muak Lek, 119km und 630hm

 

Die Komfortzone verlassen – immer noch und immer wieder!

Eine subjektive Einschätzung

 

„Die Komfortzone ist ein populärwissenschaftlicher Begriff und wird als jener durch Gewohnheiten bestimmte Bereich definiert, in dem sich Menschen einfach gut fühlen.“

 

Man könnte also meinen, ich sei schon lange nicht mehr in dieser Zone. Dies ist sicher bis zu einem gewissen Grad auch richtig. Ich glaube schon, dass ich behaupten kann, mit meinem Start der Reise diese Zone definitiv verlassen zu haben. Allerdings ist diese Zone sehr dehnbar, wie ich die letzten Monate auf Reisen immer wieder feststellen durfte. Nach einer gewissen Zeit ist es nämlich zur Gewohnheit geworden, am morgen nicht zu wissen, wo man am Abend schläft, wo man genau durchfährt und ob und wann man genau etwas zu essen kriegt. Es ist zur Gewohnheit geworden, sich nicht oder nur mühsam verständigen zu können, immer etwas Neues zu entdecken und auch sein Zelt aufzustellen und den Kocher in Betrieb zu nehmen. Auf einmal ist man also trotzdem wieder drin in dieser Komfortzone, obwohl es doch nicht der gleiche „Komfort“, die gleiche bekannte „Zone“ ist, wie ich sie von zuhause gewohnt bin. Aber dies ist ja auch ein Grund, weshalb ich diese Reise mache. Auch weshalb ich sie alleine und mit dem Fahrrad mache hat damit zu tun, die Komfortzone auszudehnen und auch ab und zu darüber hinaus zu gehen, dort wo es richtig Überwindung braucht, manchmal schmerzt, kalt oder heiss ist, wo man Durst und Hunger hat und sich denkt; „Weshalb bin ich nicht zu Hause auf der Couch, oder gemütlich in meiner absoluten Komfortzone am joggen oder Fahrradfahren?!?“. Meist geht es nicht lange und ich weiss, wieso ich eben nicht zuhause bin. Man trifft neue Leute, verbringt tolle Abende oder Tage mit diesen. Man lernt neue Kulturen kennen, bekommt ganz private Einblicke in das Leben dieser Familien, die Geschmacksnerven kriegen Sachen zugeführt, von denen ich nicht mal wusste, dass es diese gibt. Man entdeckt neue Landschaften, hohe Berge, Wüsten, scheiss Strassen, total neue Strassen, Dschungel und noch viel mehr. Man steht auf einmal auf einem Berg von 5400 Meter, fährt mit dem Fahrrad über Wochen auf 4000 Meter um ein paar Wochen später neben Elefanten und Bananen aufzuwachen (also die Elefanten waren zum Glück ein wenig weiter weg). Jeden, wirklich jeden Tag gibt es aber noch diesen Moment, in dem ich mich überwinden muss/will und meine nun doch schon ein wenig ausgeweitete Komfortzone ein weiteres Mal zu erweitern. Einfach den Menschen anzusprechen um nach dem Weg zu fragen. Einfach die alte Frau fragen, ob ich ein Foto machen darf. Einfach in den Tempel gehen und die Mönche fragen, ob ich hier schlafen kann. Einfach mich irgendwo dazusetzen im Hostel zu den anderen Touris und fast immer in einer fremden Sprache kommunizieren. Einfach das Fahrrad vor dem Supermarkt stehen lassen und hoffen, das es noch da ist nach dem Einkauf. Einfach den Polizisten fragen, ob er weiter helfen kann. Einfach auf die 5-spurige Autobahn fahren und immer schön links (in Thailand) halten. Es gibt so viele „einfach“, aber es braucht immer noch ein kleines bisschen Mut und Überwindung. So soll es aber auch sein denke ich. Ich merke, es gibt noch so viel zu entdecken, so viele „einfach“ zum ausprobieren und ich versuche es. Nicht täglich, dass wäre glaub ich zu anstrengend. Manchmal tut es gut, einfach ein Hotelzimmer zu haben, die Türe zu schliessen und im Internet „Zeugs“ von zuhause nachzulesen oder zu hören. Manchmal tut es auch gut, einfach 150km zu brettern, schnell irgendwas zu essen und einfach vorwärts zu kommen...manchmal, aber meist ist es viel, viel spannender, die Komfortzone auszudehnen und darüber hinaus zu gehen! In diesem Sinne, bleibt interessiert. Ich versuch es auch immer wieder.

28.10.17 123km und 413hm

29.10.17 123km und 188hm

30.10.17 58km und 186hm, warmshower „Lamom“

 

Ich schreibe heute von einem kleinen, gemütlichen Platz irgendwo zwischen Laos und Bankgog. Hier sitze ich am Wasser, war vorhin zwei Stunden in der Hängematte am dösen, die Wasserbüffel latschen vor mir durchs Wasser, irgendwelche Vögel suchen nach Würmern und essen und trinken gab es auch schon. Man könnte also sagen, es lässt sich aushalten hier! Die letzten Tage habe ich ziemlich Kilometer gefressen und war immer über 120km unterwegs. Für heute habe ich hier meinen Warmshower Lamom angeschrieben. Sie ist Krankenschwester hier im kleinen Dorf, spricht recht gut englisch, da ihr Mann Kanadier ist und ist einfach sehr nett. Gestern war ich so in einer recht grossen Stadt und habe zufällig ein Schweizer Restaurant erblickt. Da war natürlich klar, wohin es zum essen geht. Andy, der Besitzer ist schon viele Jahre in Thailand und hat das Buisness ziemlich im Blut. Essen war auch super, wieder mal ein Wallisersteak mit Tomaten, richtigem Käse und feinen Bratkartoffeln. Dazu einen Wein und ein Coupe Dänemark. Da war es mir auch egal, dass es fast soviel wie in der Schweiz gekostet hat. Man lebt nur einmal. So geht es durch Thailand über sehr gute Strassen, welche allerdings auch stark begfahren sind. Mit Menschen, welche recht gut englisch sprechen, allerdings sich auch die Touristen gewöhnt sind und nicht speziell nach einem schauen. Sobald man die grossen Strassen verlässt wird es schön ruhig, geht über kleine Strassen oder manchmal auch keine wirklichen Strassen von Dorf zu Dorf, meist vorbei an viel Reis oder Korn, immer mit vielen Kokosnüssen und Bananen am Strassenrand. Ja doch, Thailand gefällt mir gut und es ist sehr easy zu reisen.    

27.10.17 Khon Kaen, 144km und 620hm

 

Gestern Abend war ich noch da bei der Zeremonie und es war eindrücklich zu sehen, wie tausende, hunderttausende Menschen dort trauern und warten um sich in die Kondolenzbücher einzutragen. Für mich ging es dann aber nicht spät ins Bett und heute früh um 8 Uhr war ich wieder auf dem Velo. Ich habe mir für den ersten Teil eine kleine Strasse rausgesucht und es war richtig schön auf dieser. Allerdings ist es schon ziemlich warm und der Wasserverbrauch steigt gerade wieder gegen die 5-6 Liter an. Nach 70km bin ich zurück auf die Hauptstrasse gekommen und darauf ging es dann auch nochmals solange weiter bis in die Grossstadt Khon Kaen. Meinen Gastgeber habe ich schnell gefunden und ich konnte noch ein paar Sachen in der Stadt anschauen und versuchen mein Laos Geld umzutauschen. Dies war allerdings nicht möglich. Hoffe mal, ich kann das in Bangkok noch machen und ich bleibe nicht darauf sitzen. Mein Gastgeber hat einen Computer/Spiele Laden und seine Kumpels sind immer hier am zocken. Vorhin haben wir was gegessen und nun sind sie wieder am zocken. Er selber war auch schon mit Fahrrad in der Schweiz und plant gerade seinen nächsten Trip nach Japan. So geht auch der zweite Tag in Thailand gut zu Ende und morgen geht es weiter in Richtung Hauptstadt.

 

26.10.17 Udon Thani, Thailand, 80km und 200hm

 

Heute ging die Reise für mich ins nächste Land, Thailand. Wie immer ein wenig angespannt, wenn es über eine Grenze geht, war ich um sieben wach und um acht Uhr startklar. Nach rund 20km kam ich an die Grenze und alles war sehr easy und schnell erledigt. Vielleicht 10 Minuten in Laos ohne irgendwelche Kontrollen und dann rüber über die Freundschaftsbrücke nach Thailand. Speziell war, dass man kurz vor der Brücke ein wenig ne komische Verkehrsführung hat. Zuerst wusste ich nicht recht, weshalb aber dann war alles klar. In Thailand herrscht Linksverkehr! Das ist noch ein wenig gewöhnungsbedürftig. Speziell bei Kreuzungen und Kreiseln. Bei meinem warmshower Rirk, welcher erfreulicherweise auch ein Hostel führt, bin ich schon gegen 13:00 Uhr angekommen. Er selber ist nicht hier, aber seine Angestellten wussten bescheid. Dann ging es in die Stadt. Heute ist ein sehr besonderer Tag für die Thai`s. Der König ist ja schon fast ein Jahr oder so Tod und heute ist die offizielle Beerdigung. Das heisst, Trauertag und alle, wirklich alle tragen schwarz. Hier in der Stadt wird die Trauerfeier nachinszeniert. Die „richtige“ findet natürlich in Bangkok statt. Da ich jetzt nicht unbedingt so in Trauer bin, geniesse ich die Vorteile dieses Tages. Überall gibt es essen und Getränke umsonst rund um den Trauerplatz. Ich muss ehrlich sein, das habe ich gerade voll ausgenützt und viele verschiedene, leckere Sachen gegessen. Nun (17.00 Uhr) bin ich nochmals kurz im Hostel und später soll es nochmals in die City gehen. Werde mir auch mal etwas Schwarzes anziehen und hoffe, dass die mich dann auf den Hauptplatz lassen. 

Hello Thailand
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Mathias Jäger