Morgen, am 10.12.18 geht es weiter nach Laos. Vietnam hat mir super gefallen. Vor allem der Norden war sehr schön. Ich freu mich aber auch, ein zweites Mal nach Laos zu reisen. Diesmal in den südlichen Teil. 

2.12.18 Yen Chau, Vietnam

 

Wieder mal ein kleiner Zwischenbericht aus Vietnam. Ich glaube wie ihr an meinen Fotos erkennen könnt, gefällt es mir sehr gut hier. Vor allem hier in den Bergen, in den kleinen Dörfern, ist es unglaublich schön. Die Reisfelder oder Teeplantagen, die kleinen ganz einfachen Holzhäuser, die netten Kinder und Erwachsenen davor. Alles passt und man hat das Gefühl den Leuten geht es ganz gut hier. Natürlich ist das Leben hart, jeden Tag wird gearbeitet und Geld auf die Seite legen ist sicher nicht oben auf der Prioritätenliste. Im Gegensatz zu Sapa, welches mir ja absolut überhaupt gar nicht gefallen hat (der Ort selber), wirken die Leute aber zufrieden und glücklich. Ich denke oft, wahrscheinlich war es bei uns im Wallis vor rund 80-100 Jahren auch so. Unten im Haus ist die Kuh, welche Milch und Fleisch gibt und zudem in den kalten Monaten oben in der Wohnung warm gibt. Natürlich ist es hier nicht bitterkalt wie zuhause im Winter, aber es wird schon frisch und so ab 1500 Meter kann es auch mal Schnee geben hier im Norden an der chinesischen Grenze. Jeder Tag ist Markttag und die Bäuerinnen bringen ihr Gemüse, das Fleisch oder die Früchte zum Verkauf, bzw. zum Tausch. Geschlachtet wird natürlich auch überall und die Tierhaltung ist wahrscheinlich auch so wie vor 100 Jahren zuhause. Nicht so schön anzuschauen. Hier ist das Tier wirklich noch ein Nutztier und definitiv nichts zum streicheln und kuscheln. Schon mehrmals habe ich gesehen, wie Schweine, Hühner, Ziegen, Hunde und sogar ein Kalb auf dem Motorrad hinten drauf transportiert werden. Natürlich noch lebend...ich denke aber dennoch, dass die Menschen sicher nicht eine schlechtere Beziehung zu den Tieren haben. Alles vom Tier wird verwertet, vom Fell bis zu den Eingeweiden (lecker Suppe) und es wird nicht einfach so geschlachtet, weil es irgendeinen Vertrag mit dem Supermarkt oder Schlachthof gibt. Gerade heute habe ich gesehen, wie ein Schwein geschlachtet wurde und am ausbluten war. Ein paar Stunden später auf einem Markt wurde gerade eine Gans durch so eine Art Trichter gepfercht um ihr dann auch den Hals aufzuschneiden und sie ausbluten zu lassen. Der Mann daneben hat mir dann stolz Fotos auf dem Handy gezeigt, wie das fertige Menu später aussehen wird. Gans mit Reis und Gemüse. Sah definitiv lecker aus und die Gans wäre bestimmt frisch...ja so ist das Leben hier. Ich will nichts schönreden oder verurteilen. Es ist so, wie ich es beobachte. Wenn mir etwas in Vietnam jeden Tag auf den Wecker geht, dann ist es das Gehupe auf der Strasse. Ich glaube wenn in Vietnam die Hupe nicht mehr funktioniert, wird das Fahrzeug innerhalb von Minuten in der nächsten Werkstatt sein. Bei Reifen, Licht, Karosserie oder ähnlichen ist eine Reparatur nicht nötig. Auf der Strasse gibt es eine Gesetz, der grössere hat Vortritt. Das ist nicht einfach nur so dahingeschrieben, sondern wird zu 100% durchgesetzt. Rechts vor links, rote Ampel, Nebenstrasse, Hauptstrasse etc. alles egal. Wenn ein Lastwagen oder ein Bus kommt, und von denen gibt es hunderte, dann hat dieser Vortritt. Nicht etwa nur auf meiner Seite. Nein! Auf der ganzen Strassenbreite. Dazu noch ein Gehupe, dass es mich fast aus dem Sattel befördert. Nicht etwa eine Hupe wie zuhause, also so ein einzelner relativ tiefer Ton. Ein Konzert kommt da raus. Rauf und runter in allen Tonlagen. Also einmal Hupen dauert mindestens 4-5 Sekunden. Ich als Radfahrer bin natürlich ganz unten in der Strassenordnung. Manchmal überlege ich, wie es wohl wäre, wenn ich nicht ganz, ganz nach rechts rücken würden oder sogar neben der Strasse halte (sehr selten). Würden die mich überfahren? Stoppen? Hupen? Ich werde es lieber nicht ausprobieren. Ihr seht, so nett und lieb die Menschen sind, im Strassenverkehr ist Schluss mit lustig. So nun aber genug geschrieben für heute. Ich werde mir noch irgendwo was zu essen holen, ein Bier trinken und dann geht es schon bald ab ins Bett. Hier habe ich mich den Vietnamesen angepasst. Das Leben spielt sich ab wie der Tag. Morgens um 6 Uhr geht die Sonne auf und wenn so nach sieben auf dem Velo bin, ist schon voller Betrieb draussen. Die Kinder sind bereits in der Schule, die LKW`s fahren (und hupen) und wenn abends die Sonne untergeht, so gegen 17:30 Uhr, wird alles ruhiger und die Leute ziehen sich zurück. Ausser die LKW`s, die hupen noch ein wenig weiterJJ


Hier ein paar Fotos der letzten Tage in Sapa. Wie ihr sehen könnt, ist die Landschaft wirklich einmalig und wunderschön. Das kann man leider vom Ort Sapa nicht behaupten. Unglaublich hässlich, dreckig, unorganisiert und unaufgeräumt. Wenn die so weitermachen wird da in ein paar Jahren kein (westlicher) Tourist mehr hinwollen. Ich verstehe das einfach nicht. Das Potential wäre zu 100%vorhanden aber vor allem die chinesischen Investoren bauen ein Hotel nach dem anderen ohne System oder Sinn für ein Ortsbild. Hauptsache Geld auf den Tisch, oder besser gesagt unter den Tisch, legen und dann kann man machen und bauen wie man Lust hat. Das färbt auch unglaublich auf die Leute ab. Ein freundliches „hello“ oder „thanks“? Vergiss es. Es geht nur um verkauf, verkauf und nochmals verkauf. Die kleinen Kinder werden mit „süssen“ Kleidern herausgeputzt um krimskrmas zu verkaufen. Alles ist dreimal so teuer wie normal und irgenwie scheint das System im Moment noch aufzugehen. Ich hoffe das die anderen Dörfer da nicht mit hineingezogen werden und vielleicht geschehen ja noch Zeichen und Wunder und die Politik ändert sich langsam mal in diesem Land!


27.11.18 Lao Cai, Grenze zu China

 

Schon mein 7. Tag in Vietnam und ich bin wieder ein Stück gerückt. Zuerst aber noch was zu meinen Tagen in Hanoi. Die waren nämlich sehr schön. Vor ungefähr einem Jahr habe ich auf der Strasse in Malaysia Tran getroffen. Einen Vietnamesen, welcher ebenfalls auf grosser Reise mit dem Fahrrad war. Wir haben zusammen beim gleichen Warmshower übernachtet und danach haben sich unsere Wege wieder getrennt. Als ich nun in Hanoi war, habe ich Tran kontaktiert und er hat mich sehr unkompliziert in seiner kleinen Bleibe aufgenommen. Er wohnt zusammen mit seiner Freundin, welche in Deutschland studiert hat, in einer sehr kleinen Wohnung. Wohnung ist eigentlich übertrieben. Es ist ein Raum von ungefähr 4x3 Meter inklusive Bad. Die Küche ist draussen und überhaupt spielt das leben draussen statt. Wir haben zwei super Tage zusammen gehabt. Er hat mir viel gezeigt in der Stadt und wir haben super gegessen. Einen Abend hatte er noch ne Kollegin zu Besuch und wir haben leckere Frühlingsrollen selber gemacht und danach noch richtig gute Nudelsuppe mit verschiedenem Gemüse und Fleisch. Es ist immer wieder toll, Leute privat zu treffen und zu sehen, wie die wirklich leben. Kein Hotel, keine Gast/Gastgeber Verhältnis, sondern einfach so wie es wirklich ist. Der Nachbarsjunge hatte auch seine Freude am Ausländer und hat uns auf unserer Fahrradtour durch Hanoi begleitet. Nach zwei Nächten hiess es aber Abschied nehmen und ich bin in Richtung Norden, also in die Berge Vietnams, aufgebrochen. Es ist schön wieder in Südostasien zu sein. Alles spielt sich wieder auf der Strasse ab, es ist richtig leben überall. Natürlich hat dies nicht nur positive Seiten. So ist es auch wieder richtig laut auf den Strassen und ein Gehupe und Gedränge. Ich fühle mich aber sehr wohl und denke, dass ich hier ebenso sicher (oder unsicher) unterwegs bin, wie in vielen westlichen Ländern (oder Neuseeland J) auch. Ein Genuss ist natürlich auch wieder das feine essen an jeder Strassenecke. Suppen, Reis, Fisch, Gemüse...alles findet man und kosten tut es praktisch nichts. Da ich ja im Moment auch kein Zelt mehr habe, muss ich meine Strecken ein wenig besser planen. Es ist aber bis jetzt kein Problem ein Hotel zu finden und auch hier natürlich wieder ein riesiges plus ist der Preis für die Übernachtungen. Für rund 2-4 Franken findet sich in den grösseren oder touristischen Orten etwas. Meine teuerste Nacht war bis jetzt rund 12 Franken. Allerdings ein recht gutes Hotel, riesiges Doppelbett, Bad, TV, Klima. Jetzt bin ich also an der chinesischen Grenze angekommen. Nach China kann ich natürlich nicht, da ich kein Visa habe. Das war ja aber auch gar nicht mein Plan und somit geht es ab morgen wieder in Richtung Süden, bzw. ein wenig Westen. 


Nachdem ich die ersten Tage in Hanoi genossen habe, geht es nun weiter Richtung Norden in die Berge und Reisfelder von Vietnam...

Coiffeur Besuch in Hanoi. An der (nicht wirklich) frischen Luft!
Coiffeur Besuch in Hanoi. An der (nicht wirklich) frischen Luft!

22.11.18 Hanoi, Vietnam

 

Yeah, angekommen im nächsten Land. Nachdem ich den Tauchkurs erfolgreich beendet hatte, ging es weiter nach Vietnam. Zuerst konnte ich aber noch ein wenig Gepäck loswerden. Ich weiss ja, dass ich die nächsten Monate hier in Südostasien verbringen werde. Hier brauche ich mein Zelt und meinen dicken Schlafsack nicht und somit habe ich diese Sachen (und ein bisschen mehr) bereits nach Singapur geschickt. Anfang Februar ist mein Plan in Singapur zu sein und bis dahin kann ich jetzt also ein paar KG leichter reisen. Der Flug hat wieder problemlos funktioniert und für den ersten Abend habe ich mir direkt bei Flughafen ein Hostel reserviert. Der Fahrer hat schon auf mich gewartet und so war ich schnell im Bett an meinem ersten Abend im neuen Land. Heute ging es dann rund 25km rein ins Zentrum von Hanoi. Ich war ziemlich überrascht wie einfach die Einfahrt funktioniert hat. Natürlich hat es viele Mofas und viel Gehupe, aber es war immer genug Platz und hat prima funktioniert. Am Nachmittag bin ich hier ein wenig durch die Altstadt gelaufen und habe mir auch schon die eine oder andere Touristenattraktion angeschaut. So einen richtigen Plan habe ich ja noch nicht für Vietnam, ich kann maximum 30 Tage bleiben und werde mal schauen, wo es mich genau hintreibt (hinrollt). Ich will sicher einen kleinen Abstecher in die Bergen in Richtung Norden machen, dann aber grundsätzlich natürlich schon in den Süden, in Richtung Kambodscha oder Laos fahren...



 

 

 

 

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Mathias Jäger